Schäumt über vor Geschmack: Der Matcha Tee
Er wird nicht aufgegossen, sondern aufgeschlagen. Er kommt nicht im Beutel, sondern als Pulver. Und wer mag, kann ihn nicht nur trinken, sondern sogar zum Backen verwenden. Matcha Tee ist ein wahres Multitalent. Und dazu noch reich an wertvollen Nährstoffen und Antioxidantien.
Wer das leuchtend grüne Pulver zum ersten Mal sieht, mag glauben es handele sich um reine Chemie. Dabei ist das Matcha Tee Pulver in Wahrheit die reinste Form, die Grüntee zu bieten hat. Denn anders als bei üblichen Grünteesorten nimmt man beim Genuss von Matcha keine Extrakte, sondern das reine, zu feinstem Pulver zermahlene Teeblatt zu sich. Und hiervon auch nur den wertvollsten Teil. Denn vor dem Mahlen werden in mühevoller Kleinarbeit die dünnen Blattadern sowie der Strunk des Blattes entfernt, so dass nur das wertvolle Blattinnere zur Weiterverarbeitung übrig bleibt.
Hoher Preis für hohe Qualität
Dieser Arbeitsaufwand ist übrigens ebenso ein Grund für den hohen Preis des Matcha Tees, wie die Tatsache, dass „echter“ Matcha bis heute nur in Japan produziert wird. Aufgrund des hohen Eigenbedarfs sind die Exportzahlen gering – und die Vertriebspreise entsprechend teuer. Günstige Angebote von Matcha Tee enthalten oft gestreckte Pulvervarianten oder stammen aus Produktionen, die nicht auf Matcha Tee spezialisiert sind.
Grelles Grün: So kommt Farbe ins Pulver
Eine der wichtigsten Besonderheiten bei der Produktion des grünen Teepulvers ist ein Beschattungsverfahren, das kurz vor der Ernte der Grünteeblätter durchgeführt wird. Mit Bambusmatten und Netzen wird die empfindliche Grünteepflanze vor der Sonne abgeschirmt. Dies wiederum führt zu einer vermehrten Produktion des Pflanzenfarbstoffs Chlorophyll und damit nicht nur zu einer intensiveren Färbung der Blätter, sondern vor allem zu einem höheren Gehalt an Aminosäuren. So erhält der Matcha Tee sein leuchtendes Grün sowie den typischen Geschmack, der herb bis grasig, fast so wie ein intensiver Grüntee, nur mit einer geringen Bitterkeit daher kommt.
Matcha Zubereitung: Kreativität gefragt
Ein solch spezieller Tee fordert natürlich auch eine spezielle Zubereitung. Traditionell wird das Luxus-Pulver als so genannter Shot zubereitet. Dafür werden ein bis zwei Gramm des Pulvers mit 80 Grad heißem Wasser übergossen und anschließend mit dem Chasen, einem feinen Bambusbesen, aufgeschlagen bis ein grüner Schaum entsteht. Im alten Japan galt ein besonders schaumiges Ergebnis als besonders gelungener Tee. Heute zählt nicht mehr nur der Schaum, sondern vor allem die eigene Kreativität. Matcha Tee ist nämlich den letzten Jahren zum echten Trend-Tee mit zahlreichen Variationsmöglichkeiten mutiert. Ob als Latte Matcha, Sportler Drink mit Mandelmilch, alkoholfreier Tee-Cocktail (Matcha on the rocks) oder sogar als besondere Beigabe in Kuchen oder Desserts wird mit Matcha geschäumt und gemischt, soweit es die Kreativküche hergibt. Wenn diese Aussichten kein Grund sind, sich gleich ein Tässchen Oolong Tee zu gönnen - dann sind es aber in jedem Fall die unzähligen Geschmacksfarben dieser Tee zu bieten hat.
Grüne Gesundheit: Matcha regt an und entspannt
Den Matcha-Trend begrüßen dabei übrigens nicht nur Hobbyköche und Barkeeper, sondern alle, die Wert auf ihre Gesundheit legen. Dadurch, dass man beim Matcha Tee das reine, pulverisierte Grünteeblatt zunimmt, wird ihm eine besonders hohe antioxidative Wirkung nachgesagt. Antioxidantien schützen unsere Zellen und haben einen positiven Einfluss auf Haut und Wohlbefinden. Die Wissenschaft forscht fleißig, um genauere Ergebnisse zu den vielen gesundheitsfördernden Aspekten des Matcha zu bekommen. Eines ist bisher aber ganz gewiss: Nämlich der Wachmacher-Effekt des Matcha Tee. Das grüne Pulver enthält wesentlich mehr Koffein als Kaffee, wirkt somit anregend und bringt den Kreislauf in Schwung, jedoch ohne Geist und Körper unruhig werden zu lassen. Grund für diese harmonisierende Wach-Wirkung sind die Aminosäuren, insbesondere L-Theanin und Antioxidantien des Tees. Dass Matcha Tee damit vor allem bei Hollywoodstars hoch im Kurs steht, ist kein Wunder. Dass wir uns diesen Luxus ebenfalls wert sind, aber ebenfalls nicht. Wenn diese Aussichten kein Grund sind, sich gleich ein Tässchen Oolong Tee zu gönnen - dann sind es aber in jedem Fall die unzähligen Geschmacksfarben dieser Tee zu bieten hat.